Auktion: 590 / Evening Sale am 06.06.2025 in München button next Lot 15

 

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Claes Oldenburg
Leaning Fork with Meatball & Spaghetti III, 1994.
. Aluminiumguss mit Polyurethan
Schätzpreis: € 600.000 - 800.000
+
Leaning Fork with Meatball & Spaghetti III. 1994.
Aluminiumguss mit Polyurethan.
Eine von drei verschiedenen Versionen, jede ein Unikat. Ca. 340 x 120 x 100 cm (133,8 x 47,2 x 39,3 in).
Die Arbeit ist für eine Innenaufstellung konzipiert. [JS].

• Spektakuläres "Giant Object" des Protagonisten der amerikanischen Pop-Art.
• Oldenburgs "Giant Objects" werden ausgehend von seinem berühmten "Floor Cake" (Museum of Modern Art, New York) zu seinem künstlerischen Markenzeichen.
• "Leaning Fork with Meatball & Spaghetti": humorvolle Inszenierung der multikulturellen Metropole New York.
• Eine von drei Versionen, jede ein Unikat: "Leaning Fork with Meatball & Spaghetti I" war 1995 Teil der großen Oldenburg-Ausstellung im Guggenheim Museum, New York.
• Vergleichbare Werke befinden sich heute zum Großteil in Museumsbesitz und werden nur noch selten auf dem internationalen Kunstmarkt angeboten
.

Wir danken der Pace Gallery, New York, für die Bestätigung der Katalogangaben und Installationshinweise.

PROVENIENZ: Studio Claes Oldenburg, New York.
Pace Wildenstein, New York (direkt vom Vorgenannten).
Privatsammlung, New York (bis 2015: Phillips, New York, 8.11.2015, Los 43).
Privatsammlung Deutschland (seit 2015).

AUSSTELLUNG: Claes Oldenburg: An Anthology, National Gallery of Art, Washington, 12.2.-7.5.1995; Museum of Contemporary Art, Los Angeles, 2.6.-3.9.1995.
Solomon R. Guggenheim Museum, New York, 7.10.1995-21.1.1996, S. 526, Kat.-Nr. 298 (Leaning Fork with Meatball & Spaghetti I).
Double Vision: The Poetic Focus of Claes Oldenburg and Coosje van Bruggen, Waddington Galleries, London, 3.-27.10.2007, S. 27, Kat.-Nr. 9 (m. Abb.).
Pop Imagery, Waddington Custot Galleries, London, 2.10.-2.11.2013, Kat.-Nr. 15 (m. Abb.).
I love America and America loves me, Galerie Grässlin, Frankfurt a. Main, 2.-30.11.2024.

"I am for all art that takes its form from the lines of life itself, that twists and extends and accumulates and spits and drips, and is heavy and coarse and blunt and sweet and stupid as life itself."
Claes Oldenburg, zit. nach: I am for.. (Statement), 1961.

Aufrufzeit: 06.06.2025 - ca. 17.58 h +/- 20 Min.

Groß, Größer, Oldenburg ...
Claes Oldenburgs Kunst sprengt alle Dimensionen, seine gewaltigen Werke zählen heute zu den international gefeierten Ikonen der amerikanischen Nachkriegskunst. Es sind vor allem die irritierenden und gleichermaßen faszinierenden "Giant Objects", die den gebürtigen Schweden zu einem der bedeutendsten Vertreter der amerikanischen Pop-Art machen. Die
ersten Arbeiten dieser Art, sein gigantisches Tortenstück ("Floor Cake", 1962) und seine riesige Eistüte ("Floor Cone", 1962), die heute beide zur Sammlung des Museum of Modern Art, New York, gehören, zählen neben seinem
übergroßen Burger ("Floor Burger", 1962, Art Gallery of Ontario, Toronto) zu den berühmtesten Arbeiten Oldenburgs. Die durch ihre Monumentalisierung und künstlerische Inszenierung humorvoll verfremdeten Darstellungen des amerikanischen Streetfood fesseln bis heute den Betrachter. Sein einzigartiges Kunstschaffen sollte Oldenburg, ausgehend von seiner legendären Ausstellung "The Store" (1961) in der Green Gallery in Manhattan, in den Folgejahren weltberühmt machen. Bereits 1969 zeigt das Museum of Modern Art die erste Einzelausstellung des Künstlers, die zugleich als die erste größere Pop-Art-Ausstellung des New Yorker Museums gilt. Eine entsprechende Würdigung von Oldenburgs Künstlerkollegen Andy Warhol und Roy Lichtenstein sollte dort aber erst deutlich später folgen. In den 1970er Jahren beginnt Oldenburg seiner Kunst eine noch erweiterte Dimension abzuringen, indem er zum Schöpfer raumsprengender Monumentalskulpturen wird, die heute in zahlreichen Metropolen von New York bis Tokio im öffentlichen Raum zu bestaunen sind. Diese setzt er seit Ende der 1970er Jahre gemeinsam mit seiner zweiten Frau, der Künstlerin Coosje van Bruggen, um.

Abbildung zu: Claes Oldenburg, Floor Cake, 1962, Museum of Modern Art, New York. © Claes Oldenburg

Claes Oldenburg, Floor Cake, 1962, Museum of Modern Art, New York. © Claes Oldenburg

Oldenburg in New York: "Leaning Fork with Meatball & Spaghetti III" als humorvolle Inszenierung der multikulturellen Metropole
In Stockholm geboren und in Chicago aufgewachsen, kommt Oldenburg 1956 mit 27 Jahren nach New York, wo er bereits Anfang der 1960er Jahre neben Andy Warhol, Roy Lichtenstein und Tom Wesselmann zu den Hauptakteuren der rebellischen Pop-Art zählt, die sich als Gegenbewegung zur damals vorherrschenden gestischen Malerei des abstrakten Expressionismus eines Jackson Pollock oder Willem de Kooning versteht. Vergleichbar mit dem Schaffen Andy Warhols hinterfragt auch Oldenburg humorvoll und selbstironisch die bisherige, überkommene Vorstellung von Kunst und Künstler und ist trotz seines Humors und Witzes nicht etwa nur lustig oder unterhaltsam, sondern vielmehr eine außerordentlich laute, mutig und selbstbewusst formulierte Absage an die kunsthistorische Tradition. Oldenburg lässt uns schmunzeln und bricht zugleich mit seinen revolutionären "Giant Objects", die in der Tradition von Duchamps berühmten Ready-mades scheinbar belanglose Alltagsgegenstände zeigen, mit allen künstlerischen Normen und Sehgewohnheiten und lässt auf diese Weise radikal Neues entstehen.

Abbildung zu: Claes Oldenburg und Coosje van Bruggen, Typwriter Eraser, Scale X, 1998/99, National Gallery of Art, Sculpture Garden, Washington D. C. © Claes Oldenburg

Claes Oldenburg und Coosje van Bruggen, Typwriter Eraser, Scale X, 1998/99, National Gallery of Art, Sculpture Garden, Washington D. C. © Claes Oldenburg

In unserer fast 3,50 Meter hohen Arbeit "Leaning Fork with Meatball & Spaghetti III" nimmt Oldenburg motivisch Bezug auf seine künstlerischen Anfänge, die Arbeiten für seine berühmte Ausstellung "The Store" (1961) in der Green Gallery in Manhattan, die er mit seinen Kunstwerken nach essbaren Motiven zumindest optisch vorübergehend in einen Lebensmittelladen umfunktioniert. Darüber hinaus hat er mit unserer lässig an die Wand gelehnten Riesen-Gabel auf der ein paar Spaghetti und ein Fleischkloß mit Tomatensoße stecken, zugleich ein surreal-real anmutendes Sinnbild der multikulturellen Metropole New York geschaffen. Denn bei Spaghetti mit Fleischklößen handelt es sich nicht etwa um ein klassisches italienisches Nudelgericht, sondern dieses Rezept wurde von italienischen Einwanderern Anfang des 20. Jahrhunderts in Amerika erfunden. Ausgehend vom New Yorker Stadtteil "Little Italy" gehört das Gericht in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts schließlich zu den klassischen internationalen Alltagsgerichten auf den Straßen New Yorks, dem mit seiner kulturellen Vielfalt faszinierenden amerikanischen "Melting Pot", und erobert von dort aus ganz Amerika.

Abbildung zu: Claes Oldenburg mit „Floor Cone“ (1962) vor der Dwan Gallery in Los Angeles. © Claes Oldenburg

Claes Oldenburg mit „Floor Cone“ (1962) vor der Dwan Gallery in Los Angeles. © Claes Oldenburg

Eine Seltenheit: Oldenburgs "Giant Objects"
Wie von anderen "Giant Objects" Claes Oldenburgs gibt es auch von dieser überwältigenden Arbeit lediglich drei verschiedene Versionen, die jeweils als Unikat gelten. Bereits ein Jahr nach Entstehung ist "Leaning Fork with Meatball & Spaghetti I" aus der Sammlung Claes Oldenburgs und Coosje van Bruggens Teil der großen Oldenburg-Ausstellung im Guggenheim Museum, New York, im Museum of Contemporary Art, Los Angeles, und in der National Gallery of Art, Washington. Die von uns angebotene Version "Leaning Fork with Meatball & Spaghetti III" wird 2015 aus einer New Yorker Privatsammlung in eine deutsche Privatsammlung mit internationaler Nachkriegskunst veräußert. Auf dem internationalen Auktionsmarkt sind Oldenburgs fesselnde "Giant Objects" von größter Seltenheit: Zuletzt wurde 2022 ein Exemplar der fast sechs Meter hohen Arbeit "Typewriter Eraser, Scale X" aus dem Jahr 1998/99 in New York für den aktuellen Höchstzuschlag von 7 Millionen US-Dollar versteigert.
Ganz im Gegensatz zu seinem New Yorker Künstlerkollegen Andy Warhol hat Oldenburg nie selbst, sondern immer nur seine Kunst den großen Auftritt gesucht: Und so lauten die Oldenburgs Lebenswerk würdigenden Worte der New York Times anlässlich seines Todes im Jahr 2022 "Pop Artist made the Everyday Monumental". [JS]



 

Aufgeld, Steuern und Folgerechtsvergütung zu Claes Oldenburg "Leaning Fork with Meatball & Spaghetti III"
Dieses Objekt wird regelbesteuert angeboten, Folgerechtsvergütung fällt an.

Berechnung der Regelbesteuerung:
Zuschlagspreis bis 800.000 Euro: hieraus Aufgeld 27 %.
Auf den Teil des Zuschlagspreises, der 800.000 Euro übersteigt, wird ein Aufgeld von 21 % erhoben und zu dem Aufgeld, das bis zu dem Teil des Zuschlagspreises bis 800.000 Euro anfällt, hinzuaddiert.
Auf den Teil des Zuschlagspreises, der 4.000.000 Euro übersteigt, wird ein Aufgeld von 15 % erhoben und zu dem Aufgeld, das bis zu dem Teil des Zuschlagspreises bis 4.000.000 Euro anfällt, hinzuaddiert.
Auf die Summe von Zuschlag und Aufgeld wird die gesetzliche Umsatzsteuer, derzeit 19 %, erhoben. Als Ausnahme hiervon wird bei gedruckten Büchern der ermäßigte Umsatzsteuersatz von derzeit 7 % hinzugerechnet.

Berechnung der Folgerechtsvergütung:
Für Werke lebender Künstler oder von Künstlern, die vor weniger als 70 Jahren verstorben sind, fällt gemäß § 26 UrhG eine Folgerechtsvergütung in folgender Höhe an:
4% des Zuschlags ab 400,00 Euro bis zu 50.000 Euro,
weitere 3 % Prozent für den Teil des Zuschlags von 50.000,01 bis 200.000 Euro,
weitere 1 % für den Teil des Zuschlags von 200.000,01 bis 350.000 Euro,
weitere 0,5 Prozent für den Teil des Zuschlags von 350.000,01 bis 500.000 Euro und
weitere 0,25 Prozent für den Teil Zuschlags über 500.000 Euro.
Der Gesamtbetrag der Folgerechtsvergütung aus einer Weiterveräußerung beträgt höchstens 12.500 Euro.

Die Folgerechtsvergütung ist umsatzsteuerfrei.

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